Wir betreuen Menschen
Für betreuende Angehörige ist ein konkretes und bezahlbares Angebot wichtig.
In der Schweiz fehlt es an guter Betreuung, die für alle zugänglich ist. Wer an seinem Wohnort Unterstützung braucht, steht oft vor einem Problem. Dies muss sich ändern, fordert der Entlastungsdienst Schweiz – und bietet schon heute eine konkrete Lösung. Als Non-Profit-Organisation ermöglicht er bezahlbare Betreuung für alle. Damit schliesst der Entlastungsdienst Schweiz Versorgungslücken in verschiedenen Regionen.
Fast alle Menschen sind im Laufe ihres Lebens irgendwann auf Unterstützung angewiesen. Manche früher, andere später. Mit «Unterstützung» ist hier nicht primär Pflege gemeint, sondern – auch – Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen. Der Unterstützungsbedarf von Betroffenen steigt oft im Laufe der Zeit, so dass zu Beginn viel vom sozialen Umfeld, durch betreuende Angehörige abgedeckt werden kann. Meist kommt jedoch irgendwann der Punkt, an dem das soziale Umfeld die Betreuung nicht mehr allein gewährleisten kann und es braucht Entlastung.
Damit Menschen mit Krankheit oder Beeinträchtigung, egal ob physisch, psychisch oder kognitiv, und bis ins hohe Alter zuhause leben können, brauchen sie Betreuungsangebote an ihrem Wohnort. Das können sich längst nicht alle leisten. Denn anders als die Pflege wird Betreuung nicht finanziert.
Betreuende Angehörige an ihren Grenzen
Über 600'000 älteren Menschen in der Schweiz fehlt es an Betreuung. Dies zeigte die von der Paul Schiller Stiftung ermöglichte Studie «Gute Betreuung im Alter – Kosten und Finanzierung» vom August 2021. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl an jüngeren Menschen und Familien, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die genannte Studie zeigt auch: Es bräuchte 8 bis 19 Millionen zusätzliche Stunden ambulanter Betreuung sowie 6 bis 9 Millionen Stunden zusätzliche Betreuung im stationären Bereich pro Jahr.
Diese Lücken müssen geschlossen werden und man ist sich einig, dass es dazu Lösungen der Politik braucht. Bis diese aber ausgearbeitet und umgesetzt werden, bleiben zahllose Betroffene – Menschen mit Unterstützungsbedarf und ihre Nächsten – auf sich gestellt. «Betreuende Angehörige gehen oft bis an ihre Grenzen und darüber hinaus. Das liegt auch daran, dass sehr viele von ihnen sich keine oder zu wenig Entlastung leisten können», sagt Erika Gerber, Präsidentin Entlastungsdienst Schweiz.
Versorgungslücken heute schliessen
Der Entlastungsdienst Schweiz bietet als professionell geführte Non-Profit-Organisation und dank grosszügigen Spenden Betreuung zu günstigen Tarifen – und leistet damit schon heute einen Beitrag dazu, die Versorgungslücken in der Betreuung in der Schweiz zu schliessen. Um noch mehr Menschen gute Betreuung zugänglich machen zu können, bietet der Entlastungsdienst Schweiz neu ambulante Betreuung auch in Regionen an, in denen es aktuell an Angeboten fehlt.
Der Entlastungsdienst Schweiz setzt sich dafür ein, dass Betreuung (Care-Arbeit) endlich als Arbeit anerkannt wird. Und er fordert, dass Betreuung in der Schweiz so finanziert wird, dass sie für alle zugänglich ist.
Care-Arbeit als Arbeit anerkennen
Menschen zu begleiten und zu betreuen, bedeutet vor allem: sich Zeit nehmen. Es geht darum, eine Beziehung zu pflegen. Der Entlastungsdienst Schweiz sucht darum gemeinsam mit den Familien die passende Betreuungsperson, die als feste Bezugsperson eingesetzt wird. Die Menschen werden immer von derselben Person betreut. Die Betreuerinnen und Betreuer des Entlastungsdienstes Schweiz werden sorgfältig rekrutiert und bilden sich laufend weiter.
Während der Entlastungsdienst Schweiz täglich Menschen im Alltag unterstützt, setzt er sich auf politischer Ebene weiterhin dafür ein, dass gute Betreuung für alle zugänglich wird. Dabei geht es auch darum, betreuende Angehörige zu entlasten. Sie leisten einen enormen Beitrag nicht nur an das Wohl ihrer Liebsten, sondern auch an der gesamten Gesellschaft. Es ist Zeit, diese Arbeit zu anerkennen und die Menschen konkret zu unterstützen – mit Angeboten, die für alle zugänglich sind.
Forderungen
Betreuung (Care-Arbeit) ist endlich als Arbeit anzuerkennen.
Wer Nahestehende betreut, arbeitet (auch).
Ein Recht auf Betreuung in der Verfassung verankern
Um allen Menschen in der Schweiz ein würdiges Altern zu gewähren, sollte die Betreuung gesetzlich geregelt werden.
Daheim statt Heim
Die ambulante Betreuung in der eigenen Wohnung soll analog der ambulanten Pflege gefördert werden.