Selbstbestimmt leben. Ohne betreuende Angehörige wäre vieles undenkbar.
«Es ist höchste Zeit, diesen Heldinnen und Helden des Alltags gebührend zu danken», sagte Bundesrat Alain Berset anlässlich des «Tages für pflegende und betreuende Angehörige» vom 30. Oktober 2019 an einer Veranstaltung des Entlastungsdienstes Schweiz in Bern. In zahlreichen Regionen der Deutschschweiz fanden zudem Aktionen statt, um betreuenden Angehörigen Anerkennung und Dank auszusprechen.
Bundesrat Alain Berset und Moderatorin Sandra Schiess, Radio SRF1 im Gespräch am Tag für pflegende und betreuende Angehörige 2019. (Bild: Entlastungsdienst Schweiz, Romel Janeski)
Menschen brauchen mehr als Körperpflege und Nahrung. Dass die Betreuung – anders als medizinische Pflege – im schweizerischen Gesundheitssystem nicht vorgesehen ist, bereitet darum Sorgen. Denn Betreuung brauchen viele Menschen in der Schweiz, und es werden nicht weniger. Über diese Herausforderung sprachen am «Tag für pflegende und betreuende Angehörige» Betroffene, Fachpersonen und Politiker*innen im Berner Inselspital unter dem Titel «Alt werden und selbstbestimmt bleiben – am liebsten daheim. Was ältere Menschen und ihre Angehörigen brauchen». Der Anlass wurde vom Entlastungsdienst Schweiz veranstaltet.
«Wir sind alle betroffen»
Bundesrat Alain Berset sagte am Anlass: «Wir sind alle betroffen oder werden in Zukunft betroffen sein.» Er betonte, die Leistung betreuender Angehöriger sei von unschätzbarem Wert. Nicht nur für die Betreuten, sondern auch für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft. «Höchste Zeit also, diesen Heldinnen und Helden des Alltags gebührend zu danken.» Mit dem Tag für pflegende und betreuende Angehörige schüfen Organisationen wie der Entlastungsdienst Schweiz mehr Anerkennung für diesen grossen Einsatz.
DANKE für rund 80 Millionen unbezahlte Arbeit
Laut Bundesamt für Statistik leisteten Angehörige in der Schweiz im Jahr 2016 insgesamt 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit für die Betreuung und Pflege von nahestehenden Personen. Es ist klar: Ohne betreuende Angehörige wäre vieles undenkbar – in der Familie ebenso wie in der Gesellschaft. Darum fanden am 30. Oktober neben dem Grossanlass in Bern zahlreiche Aktionen auf den Strassen und in den Gemeindesälen verschiedener Regionen statt. Damit sollte die Anerkennung für die Leistung betreuender Angehöriger sollte ins Scheinwerferlicht gerückt werden.
Brennpunkt Betreuung im Alter:
Was brauchen ältere Menschen und ihre Angehörigen?
Unter dem Titel Alt werden und selbstbestimmt bleiben - am liebsten daheim. Was ältere Menschen und ihre Angehörigen brauchen veranstaltete der Entlastungsdienst Schweiz am 30. Oktober 2019 im Inselspital Bern einen nationalen Anlass zur Frage nach der Betreuung im Alter in der Schweiz.
Zu Gast waren unter anderen Bundesrat und Gesundheitsminster Alain Berset, der Soziologe Riccardo Pardini und die Alt-Ständerätin Christine Egerszegi.